Nuss-Zealand.de

Faule Eier, blaue Lichter und grünes Wasser

Faule Eier, blaue Lichter und grünes Wasser

Faule Eier, blaue Lichter und grünes Wasser

Hi liebe Leserschaft!

Unser Abenteuer geht weiter! Nachdem wir Hamilton hinter uns gelassen haben, war unser nächster Zwischenstopp Raglan. Der Ort ist vor allem für die hohen Wellen und Surfer bekannt. Ganz so große Wellen haben wir zwar nicht gesehen, aber unser kleiner Spaziergang durch die Stadt und am Wasser entlang hat sich trotzdem gelohnt.

Anschließend ging es gleich weiter nach Otorohanga, um dort ein Kiwi House zu besuchen! Ja, wir haben unseren ersten Kiwi gesehen! Leider durfte man in dem Haus keine Fotos und Videos machen, denn immerhin sind Kiwis nachtaktiv und in dem dunklen Gebäude will man natürlich sichergehen, dass die Tiere nicht durch Blitzlicht gestört werden – verständlich. Das heißt: kein Kiwi-Bild für euch, aber wir können euch sagen, dass diese kleinen Tierchen supersüß sind! Außerdem sind sie bekannt dafür, ihr Territorium zu beschützen; als nämlich Fütterungszeit war, hat das quietschende Ding die Tierpflegerin die ganze Zeit ins Bein gebissen und – ungelogen! – mit einem Bein getreten! 😀 Das Verhalten ist normal und natürlich tragen die Angestellten Schutzkleidung, denn so ein Biss kann doch ganz schön wehtun.

Neben den Kiwis gab es dort auch noch andere Tiere zu sehen. Zwar nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem eine Erfahrung wert! Unter anderem gab es auch Moreporks zu bestaunen. Diese braune Eule wird so genannt, da der Ruf klingt wie „more pork“ (also auf Deutsch: „Mehr Schweinefleisch“) – kein Scherz! Neben den Moreporks (die nicht wirklich Schweinefleisch essen) hat Torsten noch eine sehr anhängliche Waldtaube gefunden. Siehe Foto.

Am Abend sind wir dann für die nächsten zwei Nächte auf einem Campingplatz in eine Cabin gezogen. Gleich zwei Tage, weil wir etwas Aufregendes unternehmen wollten, was zwei Tage im Voraus gebucht werden muss: Black Water Rafting! Was das ist? In den Waitomo Caves kann man mit Gummireifen und Neoprenanzug durch echte Höhlen springen, klettern und durch Wasser schwimmen. Das alles mehrere Meter unter der Oberfläche mit echten Risiken und ohne künstliche Schwimmbecken! Zusammen mit einer kleinen Gruppe, ungefähr neun Leuten, sind wir in das eiskalte Höhlenwasser gesprungen. An den Decken der Höhle konnte man beim Durchschwimmen sogar Glühwürmchen bewundern. Auch hier gibt es leider keine professionellen Fotos von uns (aus offensichtlichen Gründen), sondern nur die Fotos, die vom Team geschossen wurden. Die knapp dreistündige Tour war leider viel zu schnell vorbei, aber wir hatten einen Riesenspaß! Die Tour ist nichts für schwache Nerven oder für Leute mit Höhen- und Platzangst (perfekt für Massimo :D).

Damit ihr noch einmal sehen könnt wobei es sich beim Black Water Rafting handelt, hier ein Promovideo der offiziellen Seite (wir haben Black Labyrinth gemeistert):

Anschließend sind wir – frisch geduscht und trocken – zur nächsten Höhle gefahren! Dieses Mal allerdings zu einer etwas ruhigeren Tour, nämlich nur zum Glühwürmchen angucken. Nachdem wir viel über die Geschichte der unterirdischen Höhle erfahren haben, konnten wir dann auch gleich die ersten leuchtenden Tierchen an der Decke sehen. Mit ihren leuchtenden Körpern locken sie Insekten an, um diese dann zu fressen. Obwohl wir beim Black Water Rafting schon Glühwürmchen sehen konnten, hatte man hier einen noch besseren Blick. Bei einer kurzen Bootstour über den Unterwassersee durfte man sich zurücklehnen und Tausende der funkelnden Wunder an der Höhlendecke begutachten; fast wie unter dem Sternenhimmel. Unser magischer Höhlenerkundungstag war damit abgeschlossen. Fazit: Die erste Höhle hat uns mit dem actionreichen Untergrundrafting natürlich besser gefallen, aber die zweite Höhle war ein schön gemütlicher Abschluss.

Weiter geht’s! Unser nächstes Ziel ist die attraktionsreiche Stadt Rotorua. Auch wenn hier alles ein wenig touristisch angelegt ist, hatten wir bei unserer Ankunft schon die ersten coolen Dinge gesehen, die wir in den folgenden Tagen machen würden. Nach dem Auspacken im Hostel haben wir zuerst die Stadt erkundet und das Erste, was hier auffällt: Hier riecht es überall nach faulen Eiern! Der Grund dafür sind die vielen heißen Quellen im Zentrum, die mit kochend heißem Wasser jede Menge Schwefelgase an die Oberfläche bringen. Wenn einem abends mal kalt werden sollte, braucht man nur in die Nähe einer dieser Thermalquellen zu gehen. Diese sehen teilweise wirklich atemberaubend aus, auch wenn es manchmal ziemlich stark stinkt. 😀

Auf dem Heimweg machten wir noch einen kurzen Abstecher ins Zentrum der Stadt.

Am nächsten Tag war ein Ausflug ins Waimangu Volcanic Valley geplant. Es handelt sich bei diesem Tal um das jüngste geothermische Gebiet der Welt. Hier kann man wunderschöne Wanderungen zwischen 45 Minuten und 4 Stunden machen; wir haben uns für die längste entschieden und konnten so tolle Aussichten und atemberaubende Naturschauspiele bewundern: Brodelndes Wasser, Steinformationen mit aufsteigendem Dampf und dazwischen jede Menge ortstypische Gewächse und Tierarten. Außerdem befand sich hier einst der weltgrößte Geysir, der von 1900 bis 1904 aktiv war und sogar vier Touristen damals das Leben gekostet hat, als eine Menge Gestein, Wasser und Schlamm bis zu 400 Meter in die Luft geschleudert wurde. Das farbige Wasser in den Seen und Kratern ist übrigens tatsächlich so, wie ihr es auf den Bildern seht; hier wurde nichts bearbeitet! Der Grund für die Farbveränderung von Gewässer und Erdschichten hängt mit den verschiedenen chemischen Elementen zusammen. Einen kurzen Überblick über das Tal der Wunder könnt ihr im Video sehen.

Doch nach der Wanderung waren wir noch nicht erschöpft genug! Deswegen sind wir kurz zurück zum Hostel gefahren, in die Badesachen geschlüpft und haben uns dann in riesigen Bällen voll Wasser einen Abhang runterschubsen lassen! Manche kennen es vielleicht: ZORB! Man steigt dabei tatsächlich in eine große, runde Kugel – wahlweise mit oder ohne Wasser – und kullert dann entweder eine gerade Strecke oder eine Zickzackroute (viel cooler!) runter. Klingt brutal, ist es auch ein bisschen, denn man wird in den Kurven ordentlich rumgeschleudert! Aber es macht Spaß und wir sind deshalb auch gleich zweimal die Zickzackstrecke runter. 😀

Am Abend haben wir uns dann endlich mal wieder mit Sushi belohnt! In Rotorua gibt es eine Menge zu erleben und entdecken, und nach dieser kleinen Actioneinlage ging es für uns heute wieder etwas ruhiger zu. Heute Morgen sind wir nämlich zeitig nach Wai-O-Tapu gefahren. Hierbei handelt es sich wieder um ein vulkanisches Gebiet voller spektakulärer Naturphänomenen. Gleich zu Beginn um 10:15 Uhr kann man hier beispielsweise einen echten Geysir beim Ausbruch beobachten: Lady Knox sprudelt bis zu 20 Meter hohes Wasser an die Oberfläche und wir saßen für euch in der ersten Reihe und haben Fotos gemacht. Der höchste Punkt des Wassers hält zwar nur einige Sekunden an, aber der Geysir blubbert trotzdem noch bis zu einer Stunde auf einem niedrigeren Level weiter.

Eine ganze Stunde haben wir uns das allerdings nicht angesehen und sind dann gleich in das eigentliche Tal. Hier erwartete uns eine Vielzahl von bunten Gewässern, endlose Panoramen, der berühmte „Champagne Pool“ und viele eingestürzte Krater. Von der 18 Quadratkilometer großen Fläche ist nur ein kleiner Teil für Besucher zugänglich, da das Gebiet unter Landschaftsschutz steht, aber trotzdem benötigt man für die lange Tour gute 75 Minuten. Viele der Naturereignisse haben passende Namen wie zum Beispiel die brodelnden Tintenfässer des Teufels („Devil’s Ink Pots“), die Palette des Künstlers („Artist’s Palette“) oder das Teufelsbad („Devil’s Bath“).  Könnt ihr diese Dinge den Bildern zuordnen? 😉

Nach den spannenden und stinkenden Erlebnissen in Rotorua ging es für uns heute weiter Richtung Süden. Auf dem Weg lag die kleine Stadt Whakatane. Von dort aus wollten wir eigentlich White Island (Neuseelands einzige aktive Vulkaninsel) besuchen. 199 $ pro Person waren uns nach den Ausgaben in den letzten Tagen dann aber doch zu viel und so beschlossen wir weiterzufahren. Jetzt sind wir in Gisborne angekommen und melden uns so schnell wie möglich wieder mit neuen Infos!

Euer Massimo & Torsten

8 thoughts on “Faule Eier, blaue Lichter und grünes Wasser

  1. Marion Schepp

    Hallo ihr Beiden Helden 🙂
    Eure Berichte sind so faszinierend das man einfach nicht mehr aus dem Staunen heraus kommt 🙂 wunderbar, wie schön dieser Planet doch ist, wie ihr es hier in Euren Blogs eindeutig beweist (y) Massi – Black Water Rafting ??? Du hast das nicht wirklich gemacht, Du gehst ja nicht einmal in eine Achterbahn und die scheint mir dagegen harmlos 😉
    Nach diesen Strapazen sei Euch das Sushi wirklich gegönnt 😀 😉
    ganz, ganz viele liebe Grüsse aus der Heimat, ich vermisse Euch und hab Euch ganz doll lieb :* <3

    1. Torsten & Massimo Post author

      Huhu 🙂
      Doooch, ich hab mich getraut! War echt super 🙂 Und das Sushi natürlich auch 😀

      Haben dich auch lieb <3

  2. Nina

    Hallo ans andere und schönste Ende der Welt,
    ich kann euch nur sagen: „die Vulkaninsel war der Hammer!“. Mit eine der geilsten Aktionen in Neuseeland und das Geld sowas von wert ;).
    Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben ;).

    Viele Grüße ais Hannover von NinasNeuland 😉

  3. Elske Sohrmann

    Unglaublich schön Eure Bilder ! Das es so etwas gibt – eigentlich unvorstellbar…Danke, dass Ihr uns teilhaben lasst. Die Bilder zaubern einfach ein Glücksgefühl in die derzeit graue Novemberwelt. Euch viel Gesundheit und einen gesegneten ersten Advent ! Eure Mama Elske.

Schreibe eine Antwort zu Torsten & MassimoAntwort abbrechen